KinderProjekte zur Lernförderung: Arbeitsverständnis

Meine Arbeit stützt sich auf die Annahme, dass sich jedes Kind weiter entwickeln und lernen möchte.
Dafür brauchen Kinder "komplexe" Spiele, die wir Erwachsene Projekte nennen.
Beispiele:
- Wir schreiben ein Buch!
- Wir erfinden ein Theaterstück!
- Wir spielen Supermarkt!
- Wir spielen Restaurant!
- Wir sind SchulhofArchitekten!
Kinder wollen erwachsen werden. Deswegen spielen sie so gern das nach, was sie in der Welt der Erwachsenen sehen: Familie, Doktor, Schule, Feuerwehr usw. Genauso begeistert sind sie Schriftsteller, Schauspieler, Forscher, Köche, Architekten usw. Das ist eigentlich eine Nummer zu groß für sie, da kaum ein Kind schon ein Top-Buch schreiben, etwas Neues erforschen oder eine echte Stadt bauen kann. Aber darauf kommt es nicht an. Wichtig ist, dass ihre Fantasie beflügelt wird und sie begeistert sind ... Und dabei lernen!
Die KinderProjekte (v. a. in den Ferien) machen durch die spielerische Vermittlung kultureller und sach-/wissenschaftlicher Inhalte den Kindern zuerst vor allem Spaß! – Kein Erwachsener muss sie motivieren. Die Kinder spielen und das macht Spaß. Und was passiert dabei? - Das Kind lernt (nebenbei)!

Lernen funktioniert besser in komplexen Zusammenhängen und mit einem Ziel!
Bsp. Mathe: Prozentrechnung macht Sinn, wenn das Kind für sein Taschengeld im Laden ein neues Spielzeug kaufen möchte. Was spare ich bei 20 % Rabatt? Kann ich mir dann noch Süßigkeiten dafür kaufen? – Wie lange muss ich Zeitungen austragen gehen, damit ich mir den Moped-Führerschein leisten kann? – Kann ich mit meinem Taschengeld das Futter für meinen Hamster bezahlen? Reicht es aus?
Bsp. Deutsch: Ein Kind hat eine gute Fantasie und möchte ein Buch schreiben. Es beschäftigt sich dafür mit Figuren, Dialogen und einer spannenden Handlung. Es muss lernen, das Geschehen so auszudrücken, dass es auch ein Leser versteht. Also schreibt das Kind, liest alles noch einmal durch, hört ein Feedback dazu und überarbeitet den Text. Dabei bekommt es Interesse an Rechtschreibung und benutzt ein Wörterbuch, weil Mama und Papa die Geschichte sonst nicht erlesen können.
Auch in anderen Projekten können Kinder auf sinnvolle Weise lernen:
* ForscherProjekte: geschichts-/naturwissenschaftliche Methoden, Recherchieren, vernetztes Denken, Dokumentation, Präsentation usw.
* ArchitekturProjekte: Mathematik, Raumvorstellung, Perspektive, Ästhetik, Zeichnen, Modellieren usw.
* Theater- und FilmProjekte: kreatives Denken (Handlungen/Figuren erfinden), Körperbeherrschung, non-/verbale Kommunikation, Gedächtnis, Kooperation usw.
* KunstProjekte: kreatives Denken (Geschichten, Bilder, Skulpturen), Schreiben, Malen, Formen, handwerkliche Fertigkeiten usw.

Durch die spielerische Beschäftigung mit den Projektinhalten bekommen die Kinder einen neuen Zugang zu Lernfeldern der Schule, die für sie vielleicht bisher frustrierend und langweilig waren.
Eltern berichten, dass ihre Kinder durch die Projekte wieder gern in den Mathe-Unterricht gehen. Sie haben plötzlich doch etwas verstanden. Ihr Selbstvertrauen ist gestiegen und damit auch die Lernmotivation und Leistungsfähigkeit. Erste kleine Erfolge in der Schule stärken und festigen ihre Persönlichkeit weiter.
Schulfrust, psychischen Auffälligkeiten oder gar Erkrankungen kann so vorgebeugt bzw. abgeholfen werden.
Die ProjektTreffen in der Schulzeit werden dokumentiert. Die Erziehungsberechtigten werden regelmäßig über den Entwicklungsstand ihres Kindes informiert und zum weiteren Förderbedarf beraten. Kostenlose Info-Abende zu relevanten Themen runden das Angebot ab.